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Im 19. Jahrhundert war der Hunsrück noch arm und wirtschaftlich benachteiligt. Den kargen Boden im rauen Klima des Mittelgebirges zu beackern, war harte Arbeit und prägte die Menschen. Im Zuge der Industrialisierung und des Aufschwungs der Rheinböller Hütte entstanden nun viele neue Arbeitsplätze.
Doch mit ihnen entstanden auch soziale Probleme: Die traditionellen, dörflich-landwirtschaftlich geprägten sozialen Strukturen wurden aufgebrochen. Die Familie als soziales Netz verlor an Kraft. Andererseits existierten weder Renten- noch Krankenversicherungen, die in existenziellen Notlagen Unterstützung geboten hätten. Die Arbeitsbedingungen in der Schwerindustrie führten aber oft dazu, dass die Gesundheit der Arbeiter litt oder dass sie aufgrund von Unfällen nicht mehr in der Lage waren, weiter für ihren Lebensunterhalt zu sorgen.
Und so war es vor allem der Verantwortung der Kirchen und wohlhabender Bürger überlassen, die Situation hilfsbedürftiger Menschen zu verbessern. Diese sozialen Probleme waren auch der Familie Puricelli bewusst - und aus christlichem Verantwortungsgefühl wurden sie aktiv: Im Jahr 1851 erfolgte die Gründung eines Knappschaftsvereins zur sozialen Absicherung der Arbeiterschaft.
Neben dem Waisenhaus stifteten die Puricellis unter anderem ein Frauenkrankenhaus in Bad Kreuznach (St. Franziska Stift), ein Blindenheim in Bingen, Kapellen in Rheinböllen, Daxweiler und Erbach.
Durch Spenden und Stiftungen sorgten sie auch dafür, dass in viele Gemeinden im Soonwald und Hunsrück wieder eigene katholische Pfarrer entsendet, Kirchen renoviert oder neu errichtet und Kultgegenstände angeschafft werden konnten.
Während des Kulturkampfes 1872 bis 1882 leistete Franziska Unterhaltszahlungen für bis zu 19 Geistliche im östlichen Hunsrück und ermöglichte vielen finanziell benachteiligten jungen Männern durch finanzielle Unterstützung das Priesterstudium.