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Italienische Wurzeln
Die Wurzeln der Familie Puricelli sind in Italien, in der Nähe des Comer Sees zu suchen. Im 17. Jahrhundert kamen die ersten Puricellis nach Deutschland, zunächst in die Mosel-Region.
Ein erster Hinweis auf die Familie in der Nahe-Hunsrück-Region ist die Heiratsurkunde von Jacob Anton Puricelli und seiner dritten Frau Maria Louisa Marhoffer 1764. Ihr Sohn, Carl I. Puricelli, heiratete Margarethe Utsch, die Tochter von Friedrich Wilhelm Utsch (1732-1795), dem Besitzer der Rheinböller Hütte und legendären "Jägers aus Kurpfalz". Dies war der Beginn der industriellen Tätigkeit der Familie Puricelli und Grundlage des späteren Wohlstandes.
Bekanntestes Familienmitglied ist Franziska Puricelli (1830-1896), die Enkelin Carls und Margarethes. Bewegt durch ihren Glauben, war es für sie christliche Pflicht, sich sozial zu engagieren. Mit zahlreichen caritativen und religiösen Stiftungen bereicherte sie das Leben des Nahe-Hunsrück-Raums.
Eugénie und Franziska - das soziale Gewissen der Puricellis
Franziskas jüngere Schwester, Eugénie (Jenny), erkrankte früh an Tuberkulose und erlag ihrem Leiden im Alter von nur 21 Jahren.
In all der Zeit wurde sie von Franziska, die auch liebevoll Fanny gerufen wurde, und Schwestern aus dem Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi gepflegt. Jenny bestimmte das von ihrer Großtante Agnes Utsch ererbte Kapital zur Stiftung eines Waisenhauses in Rheinböllen. Das Waisenhaus sollte von den "Armen Dienstmägden Jesu Christi" geführt werden. Gemeinsam mit ihren Eltern trieb Franziska das Projekt unermüdlich voran.
Im Jahre 1864 gründeten Heinrich und Eugenie Puricelli entsprechend dem Willen ihrer Tochter Jenny die Waisenhaus-Stiftung. Diese Stiftung, der König Wilhelm I. von Preussen am 18.03.1865 die Rechtsfähligkeit verlieh, existiert heute noch. Dem Stiftungsrat gehören als geborene Mitglieder der katholische Pfarrer von Rheinböllen, der Bürgermeister von Rheinböllen, ein Vertreter der Familie Puricelli und derzeit vier weitere Mitglieder an. Der Stiftung lag damals und liegt auch heute noch die Idee sozialer Fürsorge aus christlichem Verantwortungsgefühl heraus zugrunde.
Literaturhinweis:
Ronig, Franz: Einige kunstgeschichtliche Aspekte zu der sozial-religiösen Stiftung der Familie Puricelli in Rheinböllen, in: Freckmann, Klaus (Hrsg.): Die Unternehmerfamilie Puricelli, Bad Sobernheim, 1997, S. 66 ff.